Vereinsgeschichte
Neuer Vorstand und Ausweitung des Tätigkeitsbereichs:
CSD Haßberge wird zu Queeres UFO e.V.
Auf der Mitgliederversammlung Anfang März wählte der CSD Haßberge e.V. einen neuen Vorstand. Vincent übernimmt weiterhin den Vorsitz, unterstützt von Jonah als stellvertretendem Vorsitzenden und Lor in der Schatzmeisterei. Börni und Lenja wurden als Beisitzende gewählt. Der Verein bedankt sich herzlich bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre geleistete Arbeit.
Eine bedeutende Veränderung ist auch die Annahme einer neuen Satzung, welche die Grundlage bildet für die Ausweitung des Tätigkeitsbereiches des Vereins auf den Landkreis Schweinfurt. Ursprünglich nur im Landkreis Haßberge ansässig, haben vermehrte Aktivitäten und Mitgliederbeitritte aus Schweinfurt und Umgebung zu dieser Entscheidung geführt.
Mit dem Ziel, ganzjährig sichtbar zu sein und sich nicht nur auf den CSD zu beschränken, sowie sich auf den gesamten östlichen Bereich Unterfrankens zu konzentrieren, präsentiert der Verein stolz seinen neuen Namen „Queeres UFO e.V.“, der für Queeres UnterFrankenOst steht.
Neuer Vorstand Queeres UFO e.V.
von links nach rechts: Lor, Jonah, Vincent
CSD 2023
Am 22. & 23. Juli 2023 fand der Christopher Street Day (CSD) Haßfurt statt. Das Programm startete am Samstag, den 22. um 18 Uhr auf dem Haßfurter Marktplatz mit der Demonstration für die Rechte und Sichtbarkeit der queeren (LSBTIQ*-) Gemeinschaft. Unter dem diesjährigen Motto „Hass erfassen und aus Haßfurt lassen: Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!“ haben Menschen aus der Region und darüber hinaus gemeinsam ein Zeichen für Akzeptanz und Gleichberechtigung gesetzt. Etwa 150 Menschen nahmen an der Demo teil.
Die Hauptforderung der Veranstaltung ist die Einführung eines Queeren Aktionsplans Bayern, der darauf abzielt, die Situation und Lebensbedingungen von queeren Personen in Bayern zu verbessern. Der Aktionsplan soll Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung, zur Förderung von Gleichberechtigung, zur Unterstützung von queeren Jugendlichen und zur Sensibilisierung der Gesellschaft umfassen. Der diesjährige CSD Haßfurt ist Teil der bayernweiten Initiative CSD Bayern, welche für die Einführung eines Queeren Aktionsplans Bayern, welcher gemeinsam mit der queeren Community erarbeitet werden soll, einsteht.
Speziell fordert der CSD Haßberge e.V. die lückenlose Aufklärung und Prävention von queerfeindlichen Hassverbrechen. Die Zahlen der Polizeistatistiken zu queerphoben Angriffen steigt in den letzten Jahren immer weiter an. Jedoch wird ein Großteil der Übergriffe nicht gemeldet, womit die Dunkelziffer die offiziellen Zahlen weit übersteigt. Lange Zeit wurden Straftaten in Bezug auf geschlechtliche und sexuelle Identität nicht gesondert erfasst, heute fehlt es an Aufklärung zu queeren Themen, vor allem bei der ländlichen Polizei. Viele Betroffene trauen sich nicht,
Diskriminierungserfahrungen zu melden, aus Angst vor Unverständnis, Täter-Opfer-Umkehr, gesellschaftlichen Vorurteilen und fehlenden Informationen zu Diskriminierung.
Die Demonstration, der Kern des Wochenend-Programms, startete um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Haßfurt und folgte einer festgelegten Route durch die Innenstadt. Die Demonstrationsroute umfasst den Marktplatz, die Hauptstraße, den Oberen Turm, die Bahnhofstraße, die Promenade, den Unteren Turm, die Hauptstraße und endete schließlich wieder am Marktplatz. Der Demonstrationszug wurde von Teilnehmenden aus verschiedenen queeren Gruppen, Organisationen und Verbänden begleitet, die mit Fahnen, Schildern und Transparenten ein sichtbares Zeichen setzten. Die Demonstration bot eine Plattform, um auf bestehende Herausforderungen und Diskriminierung hinzuweisen, aber auch um Solidarität und Gemeinschaft zu stärken.
Bei der anschließenden Abschlusskundgebung kamen außerdem verschiedene Redner*innen aus unterschiedlichen Strömungen der queeren Bewegung zu Wort. Für die Teilnehmenden gab es außerdem die Möglichkeit, sich an Infoständen von der HIV/Aids-Beratung Unterfranken, Trans-Ident e.V., Demokratie leben! sowie natürlich dem CSD Haßberge e.V., über verschiedene queere Themen zu informieren.
Nach der Demonstration fand im LokWerk ab 21 Uhr die Aftershowparty statt. Hier hatten Besucher*innen die Möglichkeit, das Erlebte zu reflektieren, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam zu feiern. Die Aftershowparty bot eine bunte Mischung aus Musik, Unterhaltung und Tanz.
Ein weiteres Highlight im Programm war der ökumenische Gottesdienst, der am 23. Juli 2023 ab 17 Uhr in der Haßfurter Ritterkapelle stattfand. Dieser Gottesdienst bot Raum für Besinnung und Gebet. Dem CSD Haßberge e.V. ist es wichtig, über Unterschiede hinaus Gemeinschaft zu ermöglichen. Menschen aller Glaubensrichtungen waren deshalb herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und ein Zeichen der Offenheit und Toleranz zu setzen. Dies steht im Einklang zum modifizierten CSD Motto des Gottesdienstes: “Hass erfahren und in Liebe fassen”.
Der Christopher Street Day (CSD) Haßfurt ist eine wichtige Veranstaltung, um Solidarität mit der LSBTIQ*-Gemeinschaft zu zeigen und auf die anhaltenden Herausforderungen im Kampf gegen Diskriminierung aufmerksam zu machen. Es ist eine Gelegenheit für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Hintergründe, zusammenzukommen, gemeinsam zu feiern und sich gegenseitig zu unterstützen.
CSD 2022
Das Programm des ersten CSDs in Haßfurt startete am Samstag, den 20.08.2022 mit einer Demonstration (ca. 350 Teilnehmende) in Haßfurt mit dem Motto „Sichbarkeit schafft Sicherheit“ mit anschließender Aftershowparty im Pure Schweinfurt. Am darauffolgenden Sonntag, den 21.08.2022 fand der erste queere Gottesdienst in Haßfurt in der Ritterkapelle statt.
Der CSD 2022 wurde unterstützt von Lucis Tattoo Studio Haßfurt und fand in Kooperation mit Ich weiss was ich tu statt.
Vier der Gründungsmitglieder nach der Gründungssitzung
In der Gründungsversammlung am 26.06.2022 wurde der Verein CSD Haßberge e.V. gegründet.
Um auch auf dem Land einen Safe Space für queere Personen zu haben und Kontakte innerhalb der Community durch gemeinsame Aktivitäten zu fördern haben wir am 26.06.2022 der Verein „CSD Haßberge e.V.“ offiziel gegründet. Die meisten unserer Gründungsmitglieder sind selbst im Landkreis aufgewachsen und wollen zur Akzeptanz der queeren Community in den Haßbergen beitragen. Außerdem wollen wir als Ansprechpartner für queere Menschen jeglichen Alters eine Anlaufstelle sein und Berührungsängsten zur queeren Community verringern.